Mobbing, Verluste, Unglücke
Wie können Lehrer mit Kindern umgehen, die gemobbt werden oder einen geliebten Menschen verloren haben? Dazu besuchten 14 Lehrer und Pädagogen über ein Jahr hinweg verschiedene Module zur Krisenbegleitung an Schulen. Am Donnerstag, 22. Februar 2018, überreichte Andreas von Erdmann, Dezernent für Schule und Bildung im Bistum Limburg, jedem Teilnehmer ein Zertifikat.
„In Krisensituationen sind die Lehrer und Pädagogen besonders gefordert. Lehrer sind konfrontiert mit Trauerbewältigung, weil zum Beispiel ein Verwandter der Kinder gestorben ist, aber auch mit Mobbing oder sogenannten „Großschadenslagen“, wie beispielsweise Unglücke mit Schulbussen oder Amokläufen“, sagt Horst Quirmbach, Leiter des Amtes für katholische Religionspädagogik des Bistums Limburg. Für den Umgang mit diesen Großschadenslagen haben die Kultusministerien Krisenteams an den Schulen gebildet. Damit sei aber häufig nur technisches Vorgehen abgedeckt, das heißt die Krisenteams kümmern sich darum, dass die Kinder wissen, welche Notausgänge sie benutzen sollten und an wen sie sich wenden können. Es sei aber auch wichtig, dass die Pädagogen sensibilisiert werden, um direkt auf die Schüler eingehen zu können und persönliche Krisen zu erkennen, abgesehen von der Organisation in konkreten allgemeinen Krisensituationen. Das lernen die Teilnehmer in vier Modulen.
„Das Bistum Limburg bietet den Kurs an und unterstützt damit konkret Lehrer, Pädagogen und Sozialarbeiter, die an den Schulen mit Krisen der Kinder konfrontiert sind“, sagt Quirmbach. Die Referenten kommen aus der Polizeiseelsorge, von der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Frankfurt und aus der Traumapädagogik. Dabei ist das Angebot offen gehalten. Es richtet sich an Lehrer, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen in Hessen und im Bistum Limburg unabhängig von Konfession, Unterrichtsfächern oder Schulformen.