Bedrückende Erfahrungen zur Sprache bringen
LIMBURG - Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, hat nach ersten zahlreichen Gesprächen und Begegnungen ein Gesprächsangebot für Haupt- und Ehrenamtliche initiiert, um über bedrückende Erfahrungen der vergangenen Jahre und über persönliche Verletzungen oder Kränkungen sprechen zu können. "Viele, die sich aus ihrem Glauben heraus mit großem Einsatz für unsere Kirche engagieren, sind durch die Ereignisse der letzten Zeit innerlich tief erschüttert worden", schreibt Grothe in einem Brief, der am Montag, 21. Juli, an alle Priester, Diakone, Hauptamtlichen Pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an alle gewählten Mitglieder in den Synodalen Gremien sowie an die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas im Bistum Limburg verschickt wurde.
In einem geschützten Rahmen erhalten die Empfänger des Briefes die Möglichkeit, das was ihnen widerfahren ist, zur Sprache zu bringen. Um Unabhängigkeit und Diskretion zu gewährleisten, hat Weihbischof Grothe das Institut für Geistliche Begleitung im Bistum Mainz gebeten, die Federführung dieses seelsorglichen Angebots zu übernehmen. Erweitert werden soll das Team durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Refugiums des Bistums Limburg in Hofheim.
Vom 1. September bis zum 30. November stehen die beiden Teams an insgesamt fünf Terminen mehrere Stunden für telefonische Gespräche zur Verfügung. In diesen Zeiträumen können sich die Anrufer an einen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenden, ohne ihren Namen zu nennen. Die Anrufer sollen sich sicher fühlen können, ihre Erfahrungen zu schildern.
Mit der Initiative ein neues Gesprächsangebot für Haupt- und Ehrenamtliche zu schaffen, macht sich der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg auch eine Empfehlung des Diözesansynodalrates (DSR) zu Eigen und setzt sie zeitnah um. (StS)