430 Paare im Dom
Der Hohe Dom zu Limburg war bis auf den letzten Platz besetzt. Etwa 430 Paare, die in diesem Jahr ihre Silberne Hochzeit begehen, haben am Samstag, 16. Juni, gemeinsam mit Weihbischof Dr. Thomas Löhr und Generalvikar Wolfgang Rösch gefeiert.
„Dieser Gottesdienst unterscheidet sich von allen anderen, die wir hier feiern: Sie alle haben denselben Anlass. Sie kommen, um 25 gemeinsame Jahre zu feiern und unter den Segen Gottes zu stellen“, begrüßte der Weihbischof.
Im Anschluss an den Gottesdienst erteilen Weihbischof Löhr, Generalvikar Rösch, die Domkapitulare Gereon Rehberg und Georg Franz, Monsignore Michael Metzler sowie die Pfarrer Reinhold Kalteier und Franz-Heinrich Lomberg den Einzelpaarsegen. Bei Jazzmusik feierten die Jubelpaar im Bischofsgarten.
Bewährung bringt Wertsteigerung
In seiner Predigt sprach Generalvikar Rösch über den Bezug der Bibel auf die Beziehungen der Paare: „Dass das, was Sie in 25 Ehejahren erlebt haben, an menschlichen Erfahrungen, an Hoffnungen, an Herausforderungen und Bewährungen zusammen bestanden haben, das könnte auch die Texte auslegen.“
Die Paare hätten einander angenommen und gewollt, wie Gott auch den Menschen gewollt hat: „Nicht austauschbar, nicht mit dem Vorbehalt, „sobald ich etwas Besseres finde, gilt das nicht mehr“, sondern gewollt.“ Beziehungen müssten sich über die Zeit bewähren, sagte Rösch: „Es ist ja interessant, wir reden von der Silbernen Hochzeit und wenn es doppelt so lang ist, von der Goldenen, also dass die Zeit einen Wertzuwachs bringt.“ In vielen anderen Fällen sei es eher umgekehrt: „Wenn Sie vor 25 Jahren ein Haus gebaut haben, dann müssen Sie jetzt dringend renovieren.“ Oft sei es eher so, dass die Zeit Spuren hinterließe.
„Wenn unsere Ideale nicht weltfremde Dinge sind, sondern etwas von dem in sich tragen, was wir im Leben erhoffen und lieben und glauben und einander wünschen, dann ist das nämlich das, wo das Leben uns seine Spuren hineinschreibt und doch einen Wertzuwachs bringt“, so Rösch.
„Wir glauben als Christen an das große Geheimnis der Auferstehung und von dem Leben, das selbst wenn es bedroht wird, nicht verloren geht. Es gibt eine große Freiheit. Weil: Die Kunst ist nicht, dass wir Dinge, die wir mal hatten, wiederbeleben müssen, sondern dass wir daran glauben, dass, wenn Gottes Geist drin ist, sie nicht verloren gehen. Dass wir sie nicht festhalten müssen, sondern sie sich immer neu schenken.“
Mit 25 Ehejahren legten die Paare Zeugnis ab, so Rösch. „Aber in all dem, was ist, in der Hoffnung zu bleiben, in Vertrauen. In all dem, was da ist, immer was zu erwarten und sich nicht zu verschließen.“ Christen hätten die Zusage, dass ihr Leben Frucht bringe, die bleibt. Menschen, die alles annähmen, was das Leben ihnen schenke und immer wieder neu anfangen würden und in der Treue blieben, legten die Texte des Evangeliums selbst aus.